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Rauchen und Parodontitis: Tabakkonsum begünstigt die Entstehung der Zahnbettentzündung

Weltweit sind etwa 40 Millionen Fälle von Parodontitis auf das Rauchen zurückzuführen. Das macht das „Qualmen“ zum führenden Risikofaktor für diese weit verbreitete Zahnerkrankung (Quelle: ZMK aktuell). Das Aufgeben des Rauchens in Kombination mit einer verbesserten Mundhygiene kann die Prognose dieser Erkrankung erheblich verbessern. Alles, was Sie zum Thema Rauchen und Parodontitis wissen müssen, erfahren Sie im Folgenden.

Was ist Parodontitis?

Parodontitis ist eine weit verbreitete entzündliche Erkrankung des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparats, die oft unterschätzt wird. Sie entsteht, wenn sich bakterielle Plaqueansammlungen an den Zähnen bilden und nicht effektiv entfernt werden. Diese Zahnbeläge enthalten schädliche Mikroorganismen, die eine Entzündungsreaktion im Zahnfleisch auslösen können. Lassen Sie die Entzündung nicht rechtzeitig behandeln, kann sie sich auf den umgebenden Knochen und die Bindegewebsstrukturen ausbreiten. Dies führt zu einer schrittweisen Zerstörung des Zahnhalteapparats, wodurch die Zähne an Stabilität verlieren und im schlimmsten Fall ausfallen können. Zu den häufigsten Symptomen gehören Zahnfleischbluten, Zahnfleischrückgang, Zahnlockerung und schlechter Atem.

Darüber hinaus haben Wissenschaftler Zusammenhänge zwischen Parodontitis und anderen Gesundheitsproblemen wie Diabetes, Atemwegserkrankungen oder Schlaganfall festgestellt, was die Bedeutung der rechtzeitigen Behandlung und Prävention dieser Erkrankung betont.

Darum haben Raucher ein erhöhtes Risiko, an Parodontitis zu erkranken

Rauchen erhöht das Risiko für die Entstehung von Parodontitis und verschlechtert den Verlauf der Erkrankung. Die Art des Konsums, sei es durch Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen, spielt dabei keine Rolle. Vielmehr ist die Menge des inhalierten Tabaks entscheidend für das Erkrankungsrisiko. Abhängig vom Konsumverhalten steigt das Risiko einer Parodontitis um das zwei- bis sechsfache an. Insbesondere Raucher, die mehr als 10 Zigaretten täglich rauchen, müssen mit einem deutlich beschleunigten Krankheitsverlauf rechnen.

Die begünstigende Wirkung des Rauchens auf Parodontitis resultiert hauptsächlich aus der Aufnahme des schädlichen Nikotins durch die Mundschleimhaut. Dies beeinträchtigt die Gewebedurchblutung, schwächt das Immunsystem und hemmt die natürliche Reparatur des Zahnfleischgewebes. Und das kann das Risiko für Parodontitis – sogar mit schwerem Verlauf – immens erhöhen. Darüber hinaus können sich Bakterien in den Zahnfleischtaschen aufgrund des geschwächten Immunsystems vermehrt ausbreiten und somit den Schweregrad der Parodontitis erhöhen.

Rauchen und Parodontitis: Die Wechselwirkungen im Überblick

Im Vergleich zu Nichtrauchern, die an Parodontitis erkrankt sind, geht das Zahnfleisch bei Rauchern deutlich stärker zurück und Zähne können sich dadurch eher lockern. Somit erhöht sich das Risiko für einen vollständigen Verlust des Zahns immens. Da das Immunsystem geschwächt ist, begünstigt dies auch den Abbau des Kieferknochens. Raucher haben oft geringere Frühwarnsymptome wie Blutungen am Zahnfleisch oder andere Entzündungsanzeichen. Daher merken sie oft nicht, dass sie an Parodontitis erkrankt sind, was die rechtzeitige Behandlung verzögert. Dies führt dazu, dass die Prognose für den Behandlungserfolg oft deutlich geringer ist.

Die Folge: Abhängig von Zigarettenkonsum und Ausprägung der Zahnbettenzündung, ist es möglich, dass wir Ihre betroffenen Zähne trotz sorgfältiger Intensiv-Behandlung nicht mehr retten können. Das bedeutet, dass es zu Zahnverlust kommen kann. Im Fall der Fälle sollten Sie die entstandene(n) Zahnlücke(n) durch Zahnersatz schließen lassen. Das können Brücken oder Prothesen sein oder auch Implantate.

Parodontitis-Risiko durch Rauchstopp senken

Es ist stets vorteilhaft für Ihr allgemeines Wohlergehen und Ihre Zahngesundheit, das Rauchen aufzugeben. Bereits wenige Wochen nach einem vollständigen Rauchstopp verringert sich das Risiko einer Parodontitis signifikant. Im Laufe der kommenden rauchfreien Jahre nähert es sich allmählich dem von Nichtrauchern an. Selbst wenn bei Ihnen bereits Parodontitis diagnostiziert wurde, ist es von großem Vorteil, das Rauchen aufzugeben. Ein sofortiger Rauchstopp trägt maßgeblich zur Verbesserung des Krankheitsverlaufs bei.

Rauchen und Parodontitis
So behandeln wir die Parodontitis

Im ersten Behandlungsschritt führen wir eine professionelle Zahnreinigung durch, um Zahnstein und Plaque zu entfernen sowie die Oberflächen Ihrer Zähne zu glätten. Nun erhalten Sie detaillierte Anweisungen zu Zahnpflege- und Verhaltenspraktiken.

Erst nachdem diese Vorbehandlungen erfolgreich sind und Ihr Zahnfleisch weniger blutet, können wir mit der eigentlichen systematischen Behandlung der Parodontitis beginnen. Ziel ist es, die Entzündung zu beseitigen. In mehreren Sitzungen reinigen wir die Ablagerungen in den Zahnfleischtaschen und glätten die erreichbaren Zahnwurzeloberflächen mit Handinstrumenten. Das erschwert es schädlichen Bakterien, sich erneut anzusiedeln. Ihr Zahnfleisch kann sich bestenfalls wieder anlegen und die Tiefe der Zahnfleischtaschen verringert sich.

In Fällen mit aggressiverem Krankheitsverlauf kann auch eine begleitende Behandlung mit Antibiotika erforderlich sein. Eine komfortablere, sanftere und effektive Alternative zur klassischen Parodontitis-Therapie ist die mit einem spezialisierten zahnärztlichen Laser. Damit können wir selbst schwer zugängliche Bereiche erreichen, Keime und Bakterien zuverlässig abtöten und entzündetes Gewebe schonend entfernen. Außerdem fördert der Laser den Prozess Ihrer Wundheilung.

Sollten diese Grundbehandlungen nicht zum gewünschten Erfolg führen oder tiefe Zahnfleischtaschen vorliegen, kann eine chirurgische Parodontitis-Behandlung erforderlich sein. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und Nachbehandlungen, einschließlich der Entfernung von Zahnstein und Plaque, sind entscheidend, um den Erfolg der Therapie langfristig zu sichern.

Parodontitis-Behandlung bei AppleDent

Wenn Sie Raucher sind und den Verdacht haben, an Parodontitis erkrankt zu sein, vereinbaren Sie bitte einen Termin in einer unserer AppleDent-Praxen in Wuppertal-Vohwinkel, Wuppertal-Barmen, Mettmann, Solingen-Mitte und Solingen-Merscheid.

Gemeinsam erörtern wir die geeigneten Behandlungsmöglichkeiten für Sie!

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